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«Die Top-Immobilie im Zentrum von Zürich, die man heute zum halben Preis bekommt.»

Helge Müller von Genève Invest empfiehlt, jetzt Aktien zu kaufen, die von der Börse übermässig hart bestraft wurden – er setzt darauf, mit sogenannten «Krisenverlierern» zu gewinnen.

Interview: Mark van Huisseling

Sie empfehlen oft einzelne Unternehmen, in die Anleger investieren sollen – sprechen wir zur Abwechslung über Fonds, mit denen man sich breiter aufstellen kann und deren Risiko moderater sein sollte.
Helge Müller: Gerne. Dabei ist aber vor allem eines zu berücksichtigen: Das Ergebnis eines Portfolios ist immer abhängig von den einzelnen Positionen, die darin enthalten sind. Das klingt banal. Ist es aber nicht. Ein Beispiel: Der Portfoliomanager kann das Risiko für den Anleger ganz einfach um, sagen wir, 50 Prozent reduzieren, indem er 50 Prozent der Mittel in Bargeld anlegt. Die weniger gute Nachricht ist, dass er auf diese 50 Prozent auch keine Performance erzielen wird. Weshalb er beispielsweise in Staatsanleihen geht statt in Cash, um das Risiko zu minimieren – damit erzielt er aber eine negative Wertentwicklung, weil Staatsanleihen seit einiger Zeit negativ performen. Was sich zusammenläppern kann: Sinkt die Rendite einer Staatsanleihe mit 30 Jahren Laufzeit etwa um 2 Prozentpunkte, bedeutet das dreissig mal zwei Prozent, gleich 60 Prozent Unterperformance. Somit muss mit allen Positionen eines Fonds dauerhaft eine positive Entwicklung erzielt werden, andernfalls kommt es zu Wertabschlägen.

Leichter gesagt, als getan…
Genau, vor allem mit Mischfonds, wie sie von vielen Banken angeboten werden. Ich erlaube mir, in diesem Zusammenhang auf den von Genève Invest gemanagten Global Income – Interest & Dividend-Fonds hinzuweisen: Dieser Korb verschiedener hochverzinster Unternehmensanleihen und Aktien hat über die vergangenen fünf Jahre betrachtet die beste Performance in seiner Morningstar Kategorie erzielt. Somit ist er aktuell Nummer eins im Ranking. In der Kategorie sind derzeit 987 Fonds, die alle von Profis verwaltet werden. 

Gratuliere, doch das betrifft die Vergangenheit. Was ist Ihr Erfolgsrezept für die Zukunft?
Wir interessieren uns vermehrt für Unternehmen, die man «Krisenverlierer» nennen kann. Firmen also, deren Aktienkurs seit der Pandemie besonders zurückgegangen sind.

Ist es nicht so, dass es gute Gründe dafür gibt, wenn ein Unternehmen von der Börse gestraft wird? Märkte sollten schliesslich effizient sein und recht haben…
Theoretisch ja. Doch in der Praxis ist es manchmal anders. Ich bringe erneut eine Analogie aus der Liegenschaftenbranche: Es handelt sich dabei um eine Immobilie im Zentrum einer attraktiven Stadt, nehmen wir München oder Zürich. Das Gebäude ist in gutem Zustand, voll vermietet und so weiter. Der Preis liegt aber 50 Prozent unter dem Marktwert. Da muss man doch zugreifen, nicht wahr? Und trotzdem sind viele Anleger zurückhaltend. Weshalb? Weil Menschen dazu neigen, Vorgänge, die heute oder in naher Zukunft passieren, stärker zu gewichten als Dinge, die erst in einigen Jahren eintreten werden.

Um was für ein Unternehmen handelt es sich und an welche Vorgänge denken Sie?
Nehmen wir die Firma Fraport, Betreiberin des Flughafens Frankfurt, und sie ist an weiteren Flughäfen in Deutschland sowie anderswo beteiligt. Ihre Aktie ist seit Anfang Jahr um über 50 Prozent gefallen, kostet also noch die Hälfte. Natürlich, zurzeit fliegen viel weniger Leute wegen der Pandemie. Und das kann auch noch eine Weile so bleiben. Doch über kurz oder lang wird ein Impfstoff gefunden und vertrieben werden, der vor Covid-19 schützt. Und dann wird das Mobilitätsbedürfnis wieder zunehmen. Fraport sagt voraus, dass sie für das Jahr 2024 oder 25 mit einem Umsatz auf dem Niveau von 2019 rechnen. Aber bereits 2023 einen Gewinn in der Höhe des Ergebnisses von vor der Krise verdienen sollten. Weil Kostensparmassnahmen schon früher greifen werden. So gesehen ist Fraport die Top-Immobilie im Zentrum von Zürich oder München, die man heute noch zum halben Preis bekommt.

Sie sind ziemlich sicher, dass ein starker Konjunkturaufschwung in ein paar Jahren eintritt. Weshalb?
Ja, das ist so. Zu Anfang der Pandemie waren staatliche Stützen in der Höhe von 2 bis 3 Prozent des BIP, der wirtschaftlichen Leistung einer Volkswirtschaft, zur Rettung von Unternehmen geplant. In der Zwischenzeit haben diese Massnahmen 15 bis 20 Prozent des BIPs erreicht. Wir haben es mit einem klaren Fall von Keynesianismus zu tun – Unterstützung der Wirtschaft mittels staatlicher Eingriffe.

Alles gut somit, Krise überstanden?
Vorsicht. Kurz- und auch mittelfristig kann es sehr wohl noch zu stärkeren Rückschlägen an den Börsen kommen. Ich halte es für gut möglich, dass wir die Pandemie-Tiefststände noch nicht gesehen haben.

Und die Auswirkungen der Geldschöpfung – wann kommt die Inflation?
Genau, sie wird kommen. Doch das kann länger dauern, als man meint. In den 1950er Jahren etwa, als die Zinsen von Staatsanleihen auf 2,5 Prozent festgesetzt worden waren und die Wirtschaft ebenfalls mittels Geldschöpfung belebt wurde, dauerte es fünf Jahre, bis eine Geldentwertung eintrat.

Was heisst das für Anleger heute?
Dass Anlageklassen, die man als eher riskant einschätzt, am besten rentieren dürften. Keine Staatsanleihen also, sondern Aktien, Rohstoffe, Immobilienanlagen.

Mit anderen Worten: Die Anlagen, die zurzeit am teuersten sind.
Das kommt darauf an, wie man die Preise berechnet. Legt man etwa den sogenannten Shiller-Index, eine gute und zuverlässige Berechnungsgrundlage, die Kurs-Gewinnverhältnisse von Aktien oder Immobilien über einen längeren Zeitraum berechnet, zugrunde, ist zum Beispiel der amerikanische Aktienmarkt aktuell nicht besonders teuer bewertet.

Helge Müller ist Mitgründer und -inhaber sowie Portfolio Manager von Genève Invest, einem unabhängigen Vermögensverwalter in Genf.

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Dieser Beitrag wurde von Commercial Publishing in Zusammenarbeit mit Genève Invest erstellt. Commercial Publishing ist die Unit für Content Marketing, die im Auftrag von 20 Minuten und Tamedia kommerzielle Inhalte produziert.

Genève Invest hat sich in der Aktienselektion auf das «Value-Investing» spezialisiert. Dieses Anlagekonzept geht auf Investmentlegende Benjamin Graham zurück. Die Grundidee ist einfach: Unternehmen haben einen inneren Wert, den man anhand einer Reihe von Unternehmensdaten relativ genau bestimmen kann.

Der Börsenwert des Unternehmens kann jedoch durch Überreaktionen, die sich zyklisch wiederholen, erheblich vom inneren Wert abweichen. Langfristig gleichen sich Börsenwert und innerer Wert jedoch immer wieder an.

Dies machen wir uns als klassische Value-Investoren zunutze und investieren gezielt in unterbewertete Aktien mit Aufholpotenzial. Zusätzlich zu ihrer günstigen Bewertung verfügen die Unternehmen, die uns besonders interessieren, über weitere Eigenschaften, die den Aktienkurs zwar nicht resistent gegen Rückschläge machen, zumindest aber eine Absicherung bieten.