Elektrofahrzeuge erfreuen sich immer grösserer Beliebtheit. Dies widerspiegelt auch die wachsende Zahl von Marken und Modellen von Fahrzeugen, die rein elektrisch unterwegs sind. Mit der steigenden Anzahl an Elektrofahrzeugen entwickelt sich ein riesiges Potenzial an Speicherkapazitäten. Durch das bidirektionale Laden kann die Energie in den Autobatterien nicht mehr nur für das Bewegen der Fahrzeuge genutzt werden.
Ein klassisches Beispiel ist das Einfamilienhaus mit Photovoltaikanlage: Überschüssige Energie kann von der Batterie wieder zurück in ein Einfamilienhaus geleitet und so für den Stromverbrauch am Abend oder in der Nacht genutzt werden, wenn die Photovoltaikanlage weniger oder keine Energie liefert. Diese Technologie kann auch bei Mehrfamilienhäusern oder an Gewerbe- oder Industriestandorten, beispielsweise mit einer Autoflotte, genutzt werden. Dabei können zusätzlich durch Peak-Shaving gebäudeinterne Lastspitzen gekappt werden.
Durch den Ausbau der erneuerbaren Energieproduktion wird es zukünftig jedoch schwieriger, die Energie genau dann zur richtigen Zeit am richtigen Ort zur Verfügung zu stellen, wo sie auch gebraucht wird. Es wird immer wichtiger, Schwankungen im Stromnetz mit Hilfe von flexiblen Lasten und Speichern auszugleichen.
Das bidirektionale Laden kann hier zu einem Game-Changer werden: Mit der richtigen Hardware, Software und dem geeigneten gesetzlichen Rahmen haben sowohl einzelne Fahrzeugbesitzer:innen wie auch Unternehmen und Industrie die Möglichkeit, Energie ins Stromnetz einzuspeisen, wenn sie am meisten gebraucht wird (Vehicle-to-grid). Auf diese Weise können die Stabilität des Netzes gefördert, Energiekosten gesenkt und sogar noch zusätzliche Einnahmen erzielt werden.
Während die meisten Elektrofahrzeuge heute nur für die Aufnahme von Energie ausgerüstet sind, integrieren die Fahrzeughersteller zunehmend die erforderliche Technologie, damit die Fahrzeugbatterien zukünftig Energie auch abgeben können. Dies eröffnet ganz neue Möglichkeiten – für private Haushalte, Unternehmen und für die Stabilität des ganzen Stromnetzes.
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