Themenspezifische Specials
Mit themenspezifischen Specials, welche als zusätzlicher Zeitungsbund erscheinen, bietet die Sonntags Zeitung ihren Leserinnen und Lesern regelmässig einen attraktiven Mehrwert.
Antonia Blum
Es gibt Menschen, die bereits beim Begriff Tradition Schnappatmung bekommen. Sie verbinden damit Sätze wie: «Das haben wir schon immer so gemacht.» Traditionen können aber auch auf eine gute Weise wiederbelebt werden, dann nämlich, wenn man sich beispielsweise überlegt, was einen als Kind in der Weihnachtszeit glücklich gemacht hat. Und diese Tätigkeiten wieder aufnimmt. Selbst gemachter Guetzliteig mundet halt einfach besser als fertig gekaufter. Ein liebevoll geschriebener Brief statt einer WhatsApp-Nachricht schafft eine einmalige Verbindung zwischen Absender und Empfänger. Und warum nicht wieder einmal im Kino einen kitschigen Weihnachtsfilm geniessen, statt sich dem endlosen Netflix-Marathon auf dem heimischen Sofa hingeben.
Weihnachten ist eine emotionale Angelegenheit, und wie sich eine Stimmung entwickelt, hängt von vielen Faktoren ab, die sich nur zum Teil beeinflussen lassen. Doch je mehr man versucht, Gefühle unter Kontrolle zu halten, desto mehr Druck entsteht. Dann braucht es nur eine angekohlte Roulade, und der erste Nervenzusammenbruch steht ins Haus.
Und wenn der Gefühlsdamm einmal bricht, haben eben nicht nur Freude und Heiterkeit Hochsaison, sondern auch Launenhaftigkeit, Streitereien und Eifersüchteleien. Lockerheit und Humor können helfen, auch schwierige Situationen aufzulösen.
Zugegeben, all die vielen Bettelbriefe, die vor Weihnachten im Briefkasten landen, können schon einmal nerven und leider auch dazu führen, dass man keine Lust mehr hat zu geben. Darum macht es Sinn, sich rechtzeitig zu überlegen, wen man dieses Jahr berücksichtigen möchte. Viele gemeinnützige Organisationen bieten übrigens auch Spendenurkunden oder Grusskarten als Geschenke an: So tut man Gutes im Namen der Beschenkten.
Je nachdem, ob man die Festtage mag oder eine Abneigung gegen sie hegt, gehen sie entweder wie im Flug vorbei oder ziehen sich mühsam in die Länge. So oder so macht es Sinn, die Tage lose zu planen. Auf diese Weise überfrachten Weihnachtsliebhaber ihr Programm nicht zu sehr. Und wer dem Festtrubel entkommen möchte, kann sich nach der Familienfeier auf zwei Tage ohne weitere Verpflichtungen freuen.
Auch wenn Vorfreude prinzipiell etwas Schönes ist – wenn damit Druck verbunden ist, kann die Atmosphäre schnell einmal stressig werden. Obwohl dies den meisten Menschen bewusst ist, wachsen persönliche Wunschvorstellungen oft in den Himmel.
Einmal im Jahr sollte es doch möglich sein, familiäre Einigkeit zu demonstrieren. Egal, ob die Eltern in Scheidung stecken, die Kinder im Revoluzzer-Alter sind und die Grosseltern finden, dass früher als besser und schöner war – wer es schafft, diese Art von Erwartungen loszulassen, hat gute Chancen, positiv überrascht zu werden.
Selten haben in einem Haushalt alle Betroffenen die gleiche Einstellung zu Feiertagen. Darum lohnt es sich, rechtzeitig die wichtigsten Bedürfnisse der einzelnen Familienmitglieder zu eruieren und später auch umzusetzen. Auch wenn es nicht möglich ist, allen Wünschen nachzukommen, sollten vor allem jene nach Ruhe, Freiraum oder Rückzug ernst genommen werden. Denn geballte Nähe ist der Nährboden für Stress und Streitigkeiten. Ein Kompromiss muss ebenfalls gefunden werden, wenn ein Partner kitschige Dekorationen liebt und der andere in erster Linie Minimalist ist.
Manchmal braucht es einfach ein bisschen Überwindung, alte Zöpfe abzuschneiden. Denn ehrlich gefragt: Schmeckt das gefühlte hundertdreiundzwanzigste Fondue chinoise oder der traditionelle Truthahn wirklich immer noch köstlich? Oder essen wir diese Speisen nur aus Gewohnheit?
In Zeiten, in denen es immer mehr Essensvorlieben und -abneigungen gibt, würde es doch Sinn machen, statt alle Geschmäcker mit verschiedensten Gerichten befriedigen, sich auf ein einziges zu einigen: Ein feines Zitronenrisotto schmeckt den meisten, braucht keine stundenlange Kochzeit und hinterlässt die Küche nicht als Schlachtfeld.
Auch wenn Weihnachten traditionell ein Familienfest ist, bedeutet das nicht, dass der ganze Abend in dieser Konstellation gefeiert werden muss. Warum nach der Feier nicht die Wohnungstüre für eine Party öffnen? Bei guter Musik, feinen Drinks und in lockerer Atmosphäre werden sogar Weihnachtsmuffel aufblühen.
Vor allem bei Geschenken für den Nachwuchs macht es für Eltern Sinn, einen Wunschzettel zu verwalten, damit es nicht zu Doubletten kommt. Im Gegensatz zu Erwachsenen, die sich der Umtauschmöglichkeiten bewusst sind, sind zwei identische Geschenke vor allem für kleinere Kinder oft eine riesige Enttäuschung. Und auch wenn es dem Nachwuchs im Moment Freude zu machen scheint, sich auf den riesigen Geschenkberge zu stürzen, kann der Überfluss verhindern, dass das einzelne Präsent gewürdigt werden kann. Dieses Argument sollte auch den grosszügigsten Tanten und Göttis einleuchten.
Für viele Weihnachtslieb-haber und -liebhaberinnen gehört es zum Schönsten, die ausgesuchten Präsente wunderschön zu verpacken und zu schmücken. Sie werden dann mit dem Lob «Das Päckli ist zu schön, um es zu öffnen», belohnt. Aber irgendeinmal müssen die Goldbänder dann doch aufgeknüpft werden, und die letzten Papierhüllen fallen. Falls Sie nicht zu den Menschen gehören, die Geschenkpapiere nach den Festtagen glattbügeln und jedes einzelne «Schnüerli» für den Wiedergebrauch aufrollen, sollten Sie sich überlegen, ob es nicht andere Möglichkeiten gäbe: Ein edler Stoffbeutel könnte als Reiseaccessoire ein zweites Leben bekommen, und die edle Schachtel gibt Bastelsachen und Beautyprodukten ein neues Zuhause.
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